Warum lehnt die NPD so entschieden die Globalisierung ab?

Regionale Wirtschaft stärken

Es handelt sich bei der Globalisierung um das planetarische Ausgreifen der kapitalistischen Wirtschaftsweise unter der Führung des Großen Geldes. Dieses hat, obwohl seinem Wesen nach ortlos, seinen politisch-militärisch beschirmten Standort vor allem an der Ostküste der USA. Deshalb ist Globalisierung eine unverblümte Imperialismusstrategie der USA, um der ganzen Welt den von US-Konzernen ausbeutbaren American Way of Life – besser: American Way of Death – aufzuzwingen. Für Peter Scholl-Latour sind Globalisierung und Amerikanisierung deshalb Synonyme. Die durch die modernen Kommunikationstechnologien und Massenmedien geförderte kulturelle Veramerikanisierung greift die organisch gewachsenen Identitäten der Völker an und arbeitet an einem konsumistisch abgerichteten Welteinheitsmenschen.

Mit der Globalisierung hat sich der Kapitalismus von allen früher noch vorhandenen politischen, sozialen und ethno-kulturellen Bindungen und Verpflichtungen gelöst. Er hat das Soziale entterritorialisiert, entbettet sich jeder Gemeinschaftsform und kennt keine Heimat mehr. Das freischwebende Globalkapital entwertet staatliche Steuerungsmacht, raubt den Staaten ihre Entscheidungs- und Handlungsautonomie und führt zu Formen eines kapitalistischen ‚Regierens’ ohne volksgewählte Regierung. Mit ihrem Angriff auf das Territorialprinzip, Souveränitätsprinzip und Legalitätsprinzip der Nationalstaaten zerstört die Globalisierung die einzig vorstellbaren geopolitischen Räume der Volksherrschaft zugunsten anonymer, supranationaler Machtstrukturen. Es handelt sich gleichermaßen um ein politisches Entmündigungs- wie wirtschaftliches Ausbeutungsprogramm für die Völker.

Die globale Waren- und Kapitalmobilität aufgrund des Fehlens von Zollschranken und Kapitalverkehrskontrollen treibt die Hochlohnländer in einen ruinösen Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb mit Billiglohnländern. Der Freihandel führt unweigerlich zur Angleichung der Lebensverhältnisse auf dem niedrigsten sozialen und ökologischen Niveau, und die nationalen Märkte und Sozialsysteme implodieren. Durch die Globalisierung ist es zur weitgehenden Abkopplung der Finanzbewegungen von Güterhandel und Produktion gekommen. In der neuen Weltfinanz(un-)ordnung wird nach dem Spielkasinoprinzip der größten Rendite nachgejagt, ohne daß der Kapitaleinsatz noch irgendwo investitions- und arbeitsplatzwirksam wird. Mit der Waren- und Kapitalmobilität, die zur Erosion des staatlichen Regulierungs- und Kontrollmonopols geführt hat, erpreßt das Globalkapital von den Staaten ihm genehme Standortbedingungen. Globalisierung und organisierte Wirtschaftskriminalität sind deshalb ein und dasselbe.